Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung mit Imagery Rescripting
Regina SteilKOH-B-10
Imagery Recripting ist eine traumafokussierte Psychotherapie der Posttraumatischen Belastungsstörung, die ohne formale Konfrontation mit den traumatischen Erinnerungen auskommt. Nach einer Psychoedukation über die PTBS und die Behandlungsmethode und einem optionalen Training der Patienten in der Bewältigung starker negativer Emotionen und der Reduktion von Dissoziation werden die Patienten gebeten, in Bezug auf belastende Traumaerinnerungen jeweils in der Vorstellung an den Punkt zu gehen, an dem sie wissen, dass das Schlimmste nun passieren wird. Die Patienten erhalten dann die Möglichkeit, das Geschehene so zu verändern, dass sich ein anderer, weniger belastender Ausgang ergibt und in der damaligen Situation vorhandene Bedürfnisse nach Sicherheit, Kontrolle, Trost und Schutz in der Vorstellung gestillt werden. Der Therapeut kann in der Vorstellung in die Szene eintreten um den Patienten zu schützen und die Täter zu konfrontieren, oder der erwachsene Patient kann sich selbst als Kind zur Hilfe kommen. Für Imagery Rescripting liegen seit kurzer Zeit exzellente empirische Befunde für die Wirksamkeit vor. Die Intervention wird idiosynkratisch an den jeweiligen Patienten angepasst und eignet sich daher sehr gut dafür, kulturelle oder sonstige Besonderheiten in der Behandlung zu berücksichtigen. Am Beispiel der Behandlung von Menschen, die vor Krieg, Bürgerkrieg und Verfolgung geflohen sind, wird die Vorgehensweise dargestellt, eine Überblick über Befunde zur Wirksamkeit wird gegeben.