Workshop: Kurztherapie für PatientInnen nach Suizidversuch aus einer Traumaperspektive

Workshop: Kurztherapie für PatientInnen nach Suizidversuch aus einer Traumaperspektive

Anja Gysin-Maillart

Viele Menschen mit Traumatisierungen in ihrer Lebensgeschichte berichten von suizidalem Erleben und Verhalten. Nach einem Suizidversuch ist das Risiko für einen späteren Suizid um ein Vielfaches erhöht. Die Behandlung kann dabei herausfordernd sein. Dies weil sich viele Behandler:Innen mit der Komplexität des Störungsbildes überfordert fühlen. Das Attempted Suicide Short Intervention Program (ASSIP) ist eine Kurztherapie für Patient:innen nach Suizidversuch. Es vereint Aspekte der kognitiven Verhaltenstherapie, der Bindungs- und der Handlungstheorie. In einer 24-monatigen randomisierten kontrollierten Verlaufsstudie konnte gezeigt werden, dass ASSIP das Risiko für suizidale Handlungen um annähernd 80 % verringert. Innerhalb 3-4 Sitzungen werden die Hintergründe der suizidalen Krise geklärt, wichtige individuelle Warnzeichen und ein persönlicher Krisenplan für den Fall einer erneuten suizidalen Krise erarbeitet. Dabei wird eine tragende therapeutische Beziehung, als wichtigster präventiver Faktor, aufgebaut und durch ein anhaltendes Briefangebot aufrechterhalten.

In diesem Workshop werden die wichtigsten theoretischen Konzepte von ASSIP aus einer Traumaperspektive vorgestellt. Weiter wird den Workshop-Teilnehmer:innen anhand von kurzen Videobeispielen, Rollenspielen und Fallbeispielen, einschließlich Elementen der aktiven Beteiligung, ein Überblick über die einzelnen Elemente der ASSIP Kurztherapie vermittelt.

So 0:00 - 0:00
30 max