Somatisches Narrativ SN – Somatisch Narrative Therapie SNT, Therapeutisch additives „Plug in“ und generell kompatible Methode
Walter Schurig
Jegliches Erleben hat eine psychische und eine somatische Dimension, das Psychische ist nicht isoliert. Die topographische Verteilung von Körperempfindungen korrespondiert zu basalen Emotionen sogar eineindeutig.
Belastendes, traumatisches Erleben ist nun aber im Psychischen wie im Körperlichen inkohärent, verzerrt, z.B. dissoziiert, schwer bearbeitbar. Somatisches Erleben ist dagegen oft sehr präsent. Im therapeutischen Prozess ist es zunehmend kohärent mit Emotionen und Erfahrungen verknüpfbar, als Somatisches Narrativ beschreibbar.
Mit asymmetrischen oder lokalen Körperempfindungen stellen sich oft Fragmente belastender Erinnerungen, mit symmetrischen Empfindungen Gefühlszustände, mit raumbezogenem Empfinden bedeutsame Situationen dar.
Bedeutsame somatische Erlebensinhalte führen sich rekursiv auf prägnante elementare Emotionen zurück, mit eindeutigen körperlichen Entsprechungen. Es erfolgt eine emotionale Integration von psychischen, somatischen und situativen Erlebensinhalten, mit deutlichem antidissoziativem Effekt. Oft wird unmittelbare spontane Evidenz mit nachhaltiger Entlastung erreicht, quantifizierbar als Maß für die Effektivität der Intervention und der Methode.
Zuvor disparate Erlebensinhalte verknüpfen sich so im therapeutischen Prozess zu einem kohärenten Narrativ der eigenen Geschichte. Damit einhergehende Reflexion in einer „Metaisierung des Erlebens“ läßt eine Klärung, ein Verständnis der eigenen Geschichte, eine Distanzierung und Neuorientierung erreichbar werden.
Im Workshop werden nach einer Einführung in die Thematik Fallbeispiele und praxisnahe Übungen zur Verdeutlichung von systematischer Einsatzfähigkeit und Kompatibilität des methodischen Ansatzes angeboten.