Grenzen der personalisierten Therapie unter Kriegsbedingungen

Grenzen der personalisierten Therapie unter Kriegsbedingungen

Helge HöllmerHS C1, Hof 2, Hörsaalzentrum

Auch wenn die Psychotherapieforschung die Effektivität von spezifischen Therapiemethoden nachgewiesen hat, ist deren Übertragung in die konkrete Sitzung bis heute nicht immer gesichert. Praktiker erleben immer wieder sehr unterschiedliche Ansprechraten, der doch so hocheffektiven Ansätze und individualisierten häufig die Therapien. Gleichzeitig strebt die Wissenschaft nach einer Steigerung der Effektivität, die in der personalisierten Therapie gesehen wird. Wenn aber das Individuelle nur noch als das eigentlich Gute bezeichnet wird, werden Kontexte der Gruppenforderungen Widerstandsgefühle auslösen.

Ich beabsichtige sie nun in eine Gruppenanforderungssituation zu entführen, in der dies kumuliert. In einen Kontext in der Gruppenanforderungen aufgrund fehlender Ressourcen von Zeit, Mittel oder Personen notwendig werden. Es soll hier um Situationen der militärischen Auseinandersetzung gehen, in der zwei fast gleichstarke Parteien aufeinandertreffen und dies über längere Zeit, so z.B. aktuell im Ukrainekrieg. Wenn täglich z.B. 100 Soldaten psychisch traumatisiert werden, stellt sich die Frage wann, wo und wie diese behandelt werden können? Wann können, dürfen oder müssen diese Personen wieder ins Kampfgeschehen zurück?

Diese Problembereiche sollen in diesem Vortrag dargestellt, angerissen und problematisiert werden. Sind dann überhaupt noch personalisierte Behandlungstechniken möglich und zielführend? Welche Antworten hat die Wissenschaft auf solche Situationen? Wie stellt sich ein Behandler um, wenn er dem Mainstream der personalisierten Psychotherapie anheimgefallen ist?

Di 0:00 - 0:00