Traumatherapie im Kindes- und Jugendalter – aktuelle evidenzbasierte Verfahren und individuelle Bedürfnisse der Patient:innen

Traumatherapie im Kindes- und Jugendalter – aktuelle evidenzbasierte Verfahren und individuelle Bedürfnisse der Patient:innen

Elisa PfeifferHS C1, Hof 2, Hörsaalzentrum

In den letzten Jahrzehnten konnte ein starker Anstieg an internationaler Forschung zur Entwicklung und Evaluation von traumatherapeutischen Verfahren speziell für Kinder und Jugendliche mit Traumafolgestörungen verzeichnet werden. Viele der Verfahren sind stark standardisiert und manualisiert, folgen einem „one-size-fits-all“ Ansatz und gehen nur begrenzt auf individuelle Bedürfnisse/Symptomatik der Patientinnen und Patienten ein. Trotz der guten Evidenzbasis und großen Effektstärken profitiert ein Teil der behandelten Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend (non-response) oder bricht die Therapie ab (Drop-out), was für eine stärkere Individualisierung der Therapie spricht.

In diesem Vortrag werden zunächst aktuelle evidenzbasierte traumafokussierte Verfahren für das Kindes- und Jugendalter mit Fokus auf deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede vorgestellt. Aktuelle Trends und Entwicklungen wie massierte traumatherapeutische Verfahren werden diskutiert. Herausforderungen der evidenzbasierten Verfahren wie Drop-Outs oder eine fehlende Dissemination im deutschsprachigen Raum werden erörtert.

Im zweiten Teil des Vortrags werden individuelle Bedürfnisse traumatisierter Kinder und Jugendlicher dargestellt, um schließlich zur Frage zu kommen, inwiefern evidenzbasierte Verfahren einer stärkeren Individualisierung bedürfen. Abschließend werden Implikationen für die Psychotherapieforschung und die klinische Praxis aufgezeigt.

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